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Nachrichten aus Wirtschaft, Politik und den Finanzmärkten
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Aktuelle Nachrichten

Fußball-Bundesliga: Erleichterung groß beim BVB: Ruhe zurück in Dortmund

Nach turbulenten Wochen feiert der BVB einen wichtigen Sieg in Leverkusen. Der sorgt nicht nur für Ruhe, sondern soll auch Signalwirkung haben.Voller Inbrunst brüllte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl seine Erleichterung über den eminent wichtigen Topspiel-Sieg heraus. "Jaaaa!" platzte es beim Gang in den Kabinentrakt nach dem 2:1 (1:0) bei Bayer Leverkusen aus Kehl heraus. Auf dem Spielfeld feierten die Profis von Borussia Dortmund ihr Glück: Nach zwei sieglosen Spielen mit Last-Minute-Gegentoren am Stück brachte der BVB endlich wieder einen knappen Erfolg über die Zeit. Und das gegen ein Top-Team. Gegen RB Leipzig (1:1), den VfB Stuttgart (3:3) und Bayern München (1:2) waren die Dortmunder bislang sieglos geblieben. "Ich bin froh, wenn ich solche Akten schließen kann. Ab ins Archiv damit", sagte Mittelfeldspieler Julian Brandt dazu flapsig. Die Lockerheit war auch deshalb so groß, weil das 4:0 in der Champions League gegen Villarreal und nun der Sieg im ersten von zwei Top-Duellen mit Ex-Meister Leverkusen sehr viel wieder beruhigt hat. Am Dienstag kommt es in Dortmund gleich zum Wiedersehen mit der Werkself im Pokal-Achtelfinale.Zwei Siege in einer Woche mit Unruhe-PotenzialNach der denkwürdigen Mitgliederversammlung vor einer Woche, bei der der langjährige Clubchef Hans-Joachim Watzke mit nur 59 Prozent Ja-Stimmen zum Vereinspräsidenten gewählt worden war, den Gerüchten über einen möglichen Abgang von Top-Abwehrspieler Nico Schlotterbeck und den Berichten über den Strafbefehl wegen illegalen Waffensitzes gegen Karim Adeyemi war das Unruhe-Potenzial immens beim BVB. "Da haben wir was in die richtige Richtung gestoßen heute", sagte Kehl aber nun.In der Liga sind die Dortmunder wieder an Leverkusen vorbeigezogen, in der Champions League winkt die Direkt-Qualifikation für das Achtelfinale und im DFB-Pokal wollen die Dortmunder am Dienstag ins Viertelfinale einziehen. "Ich glaube schon, dass die Jungs alle wissen, dass es heute hier und auch am Dienstag in eine gewisse Richtung geht", sagte Kehl. "Wir sind in drei Wettbewerben sehr gut dabei, die Fokussierung ist absolut da."Karim Adeyemi gibt Antworten auf dem PlatzIn der Tat gaben die BVB-Profis sportlich zuletzt die passenden Antworten auf nicht-sportliche Unruheherde. Adeyemi brillierte nach den Strafbefehl-Berichten mit drei Toren in drei Spielen und zahlte das Vertrauen seines Trainers zurück. "Karim wurde vom lieben Gott geküsst und hat eine Schnelligkeit in die Wege gelegt bekommen, die er noch viel mehr nutzen muss", schwärmte Kovac am Samstag bei Sky, nachdem Adeyemi das vorentscheidende 2:0 geköpft hatte. "Ich habe noch nie einen Spieler so hochspringen sehen, wie ihn."Auch für das Thema Schlotterbeck war der Sieg am Samstag Gold wert. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft 2027 aus, mehrere europäische Top-Clubs - unter anderem der FC Bayern - sollen interessiert sein. Schlotterbeck soll eine mögliche Verlängerung in Dortmund insbesondere von den Titelperspektiven in Dortmund abhängig machen und hatte auf das Doppelduell mit Leverkusen als Richtungsweiser hingewiesen."Nico weiß, was er am BVB hat. Wir würden gerne mit ihm verlängern und seine Entwicklung weiter vorantreiben", sagte Kehl und Brandt meinte nun: "Ich mache mir bei meinem Schlotti keine Gedanken."

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Weltcup: Laura Nolte gewinnt auch zweiten Zweierbob-Weltcup souverän

Die Peking-Olympiasiegerinnen Laura Nolte und Deborah Levi sind im Zweierbob das Maß der Dinge. Am Start top, in der Bahn tadellos. Auch Kim Kalicki fährt trotz Handverletzung solide.Die Peking-Olympiasiegerinnen Laura Nolte und Deborah Levi fahren derzeit im Zweierbob in einer eigenen Liga. Nach ihrem Auftaktsieg auf der neuen Olympia-Bahn in Cortina d'Ampezzo war das Duo auch auf der umgebauten Bahn in Innsbruck/Igls nicht zu stoppen. Mit jeweils Startbestzeiten und zweimal Bahnrekord (53,73 Sekunden) verwiesen sie mit 0,41 Sekunden Vorsprung die Amerikanerin Kaysha Love, die mit Sylvia Hoffman fuhr, auf Rang zwei. "Die Fahrten waren sehr, sehr gut. Wir sind zufrieden", sagte Nolte, die zuvor im Monobob-Rennen der sprintstarken US-Weltmeisterin Love noch den Vortritt lassen musste. Kalicki mit Handverletzung aufs PodiumDie Wiesbadenerin Kim Kalicki wurde trotz einer Handverletzung, die nach dem ersten Lauf geklammert werden musste, mit Anschieberin Leonie Fiebig Dritte. "Die Fahrten waren sehr solide, da kann man nicht meckern", sagte Kalicki. Zweierbob-Weltmeisterin Lisa Buckwitz fiel mit Kira Lipperheide im zweiten Lauf von Rang drei auf Platz fünf zurück und bilanzierte das Rennen als "durchwachsen".

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Vancouver gegen Miami: Traumfinale in der MLS: Thomas Müller trifft auf Lionel Messi

Thomas Müller gegen Messi in einem Finale – das gab es zuletzt beim deutschen WM-Sieg 2014 in Brasilien. Nun kommt es im Endspiel um die Meisterschaft der MLS erneut dazu.Thomas Müller trifft im Finale der nordamerikanischen Fußball-Liga MLS mit Vancouver auf Superstar Lionel Messi und Miami. Zuvor musste er aber noch eine Siegerehrung schnell abhaken: "Es geht nicht darum, für die Western Conference irgendeinen Pokal entgegenzunehmen, sondern wir wollen das ganz große Ding holen und da werden wir uns jetzt darauf einstellen", sagte der 36-Jährige nach dem 3:1 (3:0) seiner Vancouver Whitecaps gegen San Diego FC und den Einzug ins Finale um den MLS Cup am kommenden Wochenende. Elf Jahre nach dem WM-Sieg in Brasilien ist das Spiel in der deutschen Nacht zu Sonntag (3.00 Uhr MEZ/Apple TV) erst das zweite Final-Duell mit Messi. Dass er nach 25 Jahren im Trikot des FC Bayern die Fußballschuhe nicht an den Nagel gehängt hat, sondern nach Vancouver ging, ist für den Rekordspieler des deutschen Rekordmeisters jetzt noch logischer als beim Wechsel im Sommer. "Ich verstehe mich immer mehr, dass ich es weiter genießen will, in diesen Momenten auf dem Fußballplatz zu stehen. Es macht einfach Spaß", sagte er mit einer Pudelmütze auf dem Kopf in den Katakomben des Snapdragon-Stadions in San Diego. Dabei hatte er im Süden Kaliforniens gar nicht so die zentrale Rolle inne – angeschlagen war er nach 61. Minuten ausgewechselt worden, die Tore erzielten die Kollegen. Thomas Müllers Einsatz war bis kurz vor Spielbeginn unsicher"Vom Ergebnis konnte man dann auch ein bisschen früher reagieren. Das hat mir, glaube ich, gutgetan, und wird mir guttun", sagte er über die "Wehwehchen", die er seit zwei, drei Wochen mit sich rumschleppe. Nach zehn Minuten führten die Gäste 2:0, Brian White stellte noch vor der Pause mit seinem zweiten Treffer auf 3:0. Die Whitecaps hatten, angetrieben von Müller, jeweils Ballgewinne nah am Strafraum erzwungen und dann schnell und schlau den Abschluss gesucht. "Er ist wie ein Trainer auf dem Platz", sagte White über den Champions-League-Sieger, der in Vancouver wie damals in der Nationalmannschaft mit der Nummer 13 aufläuft. Sorgen um seine Teilnahme am Finale gegen Messi in Miami machte sich Müller keine. "Heute war es schon so ein bisschen auf Messers Schneide vor dem Spiel. Aber am Ende geht es darum, kannst du spielen oder nicht. Das haben wir geschafft und da sehe ich jetzt keine großen Schwierigkeiten für nächste Woche", sagte er. Für Müller und Messi, der seit Sommer 2023 in Miami spielt, ist es das erste Duell seit dem Champions-League-Achtelfinale zwischen dem FC Bayern München und Paris Saint-Germain im Frühjahr vor Messis Wechsel in die USA. Und das erste gemeinsame Finale seit dem WM-Sieg Deutschlands 2014. Von den acht Pflichtspielduellen der beiden hat Müller sieben gewonnen.

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Weltcup in Östersund: Preuß hadert nach Fehlstart: "Schlechte Leistung"

Zum Saisonauftakt läuft es für Franziska Preuß noch nicht wie gewünscht. Mit der Staffel gibt es ein kleines Debakel, aber das weiß die Biathlon-Weltmeisterin realistisch einzuordnen.Der verpatzte Auftakt in den Olympia-Winter ließ Franziska Preuß kurz etwas ratlos zurück. "Ich weiß noch nicht genau, warum ich stehend so versagt habe", sagte die Gesamtweltcupsiegerin. Platz elf mit der deutschen Frauenstaffel und ihre eigene Strafrunde trotz drei Nachladern im Stehendschießen waren beim Weltcupstart in Östersund so gar nicht nach dem Geschmack der 31-Jährigen. "Es ging nach hinten los. Das war einfach nicht gut, da muss man nicht viel dazu sagen", urteilte Preuß in der ARD offen.Die Verfolgungsweltmeisterin und ihre Teamkolleginnen Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz und Selina Grotian waren mit anderen Ambitionen angetreten. Doch weil auch Grotian zwei Strafrunden fabrizierte und es insgesamt zehn Nachlader gab, war das Quartett beim souveränen Sieg von Weltmeister Frankreich mit mehr als drei Minuten Rückstand chancenlos. Da halfen auch gute Auftritte von Voigt und Rückkehrerin Hettich-Walz nach ihrer Babypause nichts. Zuletzt hatte es im Weltcup vor mehr als dreieinhalb Jahren in Tschechien eine deutsche Staffel-Platzierung außerhalb der Top Ten gegeben. "Platz elf ist weit unter unserem Anspruch""Das war definitiv eine schlechte Leistung", sagte Preuß. Dem stimmte auch Sportdirektor Felix Bitterling zu: "Platz elf ist weit unter unserem Anspruch, diese Einschätzung teilen absolut alle in unserer Mannschaft." Ziel müsse sein, diese Enttäuschung "bei der nächsten Staffel wieder auszumerzen". Immerhin machten es die Männer besser und kämpften sich von Platz 15 noch auf Rang vier nach vorn. Beim Triumph Norwegens kämpften Justus Strelow, Danilo Riethmüller, Philipp Nawrath und Philipp Horn am Ende um die Podestplätze mit, wurden in MIttelschweden für ihre Leistungssteigerung aber nicht ganz belohnt.Preuß hielt sich derweil nicht zu lange mit dem verkorksten Rennen auf. Sie habe sich gefreut, wieder an den Start gehen zu dürfen. Der Höhepunkt in ihrer 13. Weltcup-Saison sind die Olympischen Winterspielen mit den Biathlonrennen im Februar 2026 in Antholz. Dort eine Medaille zu gewinnen, vielleicht sogar eine goldene, könnte das i-Tüpfelchen auf ihre Karriere werden. Die gesamte Saison inklusive monatelanger Vorbereitung ist darauf ausgerichtet. Dass der Weg dorthin aber aktuell noch recht weit ist, wurde in Östersund auch klar.Preuß muss niemandem mehr etwas beweisen"Die Strecke haut muskulär ganz schön rein", sagte Preuß. Nach der anstrengenden Laufrunde habe beim Stehendschießen "alles nur noch gewackelt", sagte sie. Folglich gingen bei der Schlussläuferin zu viele Schüsse daneben: "Ich habe die Waffe schlussendlich einfach nicht ruhig bekommen." Die Konkurrenz zeigte sich sowohl in der Loipe als auch am Schießstand schon besser in Form. Die Chance, es besser zu machen, bekommt Preuß aber bereits am Dienstag (15.30 Uhr/ZDF und Eurosport) im Einzel über 15 Kilometer.Die Mixed-Wettbewerbe am Sonntag ließ sie planmäßig aus, um die Kräfte am Beginn eines langen Winters zu schonen. In der vergangenen Saison hatte sie am Ende erstmals den Gesamtweltcup gewonnen und in Oslo die große Kristallkugel in Empfang genommen. In einem Herzschlagfinale setzte sich Preuß mit der Winzigkeit von nur 20 Punkten vor der Französin Lou Jeanmonnot durch. Die 27-Jährige zeigte sich zum Start gleich wieder blendend aufgelegt und führte ihr Team als Schlussläuferin zum ungefährdeten Staffelerfolg.Ob Preuß das beunruhigt? Wohl kaum. "Ich muss mir und auch sonst niemandem mehr etwas beweisen", hatte sie schon vor der Reise nach Skandinavien gesagt. Diese Einstellung gebe ihr eine Ruhe, "die mir, wenn ich ihre Konkurrentin wäre, Sorgen bereiten würde", sagte Bitterling.

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Fußball-Bundesliga: "Chaoskreativität": Bayern feiern Last-Minute-Lucho

Nach dem 1:3 in London bewahrt Luis Díaz die Bayern vor neuem Frust. Trainer Vincent Kompany preist die besondere Gabe des Flügelstars und verrät, warum er selbst nicht gerne gegen ihn gespielt hätte.Der lächelnde Luis Díaz hob den Daumen beim Selfie auf dem Rasen und stand als Matchwinner im Mittelpunkt der Münchner Chaostheorie. Mit einer Vorlage und dem erlösenden Treffer in der Nachspielzeit verhinderte der Kolumbianer nach der ersten Saison-Niederlage den nächsten Bayern-Frust. "Er hat diese Chaoskreativität. Im Chaos kann bei ihm immer was passieren", sagte Vincent Kompany nach dem Last-Minute-Arbeitssieg gegen den FC St. Pauli.Kane: "Du brauchst Spieler, die vorangehen"Drei Tage nach dem kräftigen Champions-League-Dämpfer beim 1:3 gegen den FC Arsenal konnte der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters dank seines Flügelstars diesmal eine Stärke seines Ensembles hervorheben. Diese könnte sich vielleicht als Trumpf erweisen, wie ihn zuletzt besonders die Xabi-Alonso-Leverkusener im Doubeljahr mit späten Siegen en masse ausspielten."So ein Sieg gehört zu einer Saison. Es gibt uns natürlich Vertrauen für die Zukunft, dass wir das können, wenn es nochmal gebraucht wird", sagte Kompany nach der 3:1-Einstimmung auf das eminent wichtige Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) beim 1. FC Union Berlin. Díaz verdrückte sich mit einem Plastiktütchen in der Hand ohne erfüllte Interview-Wünsche rasch in einen Seitengang der Allianz Arena. Als Sinnbild dieses Bayern-Sieges stand der im Sommer vom FC Liverpool verpflichtete Mann mit dem Spitznamen Lucho auch ohne große Worte im Fokus. "In jeder Saison, in allen großen Spielen, kleinen und großen Momenten, brauchst du Spieler, die vorangehen - und Lucho war für uns heute da", sagte Harry Kane, der einen von gleich drei Münchner Pfostenschüssen verbuchte.Kompany: Hätte das als Verteidiger eklig gefundenNach dem frühen Rückstand durch Andreas Hountondji (6. Minute) ins kurze Eck des Tores von Manuel Neuer bereitete Díaz den Ausgleich durch Raphaël Guerreiro im Fallen mit großer Willensstärke und artistischem Geschick vor (44.). Mit der Schulter traf der 28-Jährige in der Nachspielzeit zum erlösenden 2:1 (90.+3). "Ich hätte das als Verteidiger selbst auch eklig gefunden, gegen so einen Spieler zu spielen, weil du nie weißt, ob du den Ball unter Kontrolle hast oder nicht", sagte der frühere Weltklasse-Verteidiger Kompany.Nicolas Jackson jubelte spät noch über das finale 3:1 (90.+6) und ließ die Club-Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge erleichtert Beifall klatschen. "Ein super-Sieg in der Nachspielzeit, der gibt uns ganz viel Energie", frohlockte Sportdirektor Christoph Freund nach dem Rekord von 44 Spieltagen nacheinander an der Bundesliga-Spitze. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Leipzig wuchs auf acht Punkte an.Díaz wichtige Komponente im Bayern-Spiel"Luis Díaz ist ein absoluter Winner-Typ", sagte Freund. Elf Treffer und sechs Assists lautete die Scorer-Ausbeute von Díaz in dieser Spielzeit. Das sind schon jetzt mehr Tore als der am Samstag verabschiedete Kingsley Coman, Serge Gnabry oder Thomas Müller jeweils in der gesamten vergangenen Saison erzielten.Der für rund 70 Millionen Euro von der Anfield Road an die Säbener Straße gewechselte Offensivspieler demonstriert zudem in schwierigen Momenten zumindest bislang eine Widerstandskraft, wie man sie gerne öfter von dem zu Galatasaray Istanbul gewechselte Leroy Sané gesehen hätte."Er lässt sich nicht rausbringen, auch wenn es mal ein bisschen schwieriger läuft", sagte Freund. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass er ein richtiger Toptransfer ist." In den Anfangswochen der Saison hatte sich Präsident Herbert Hainer zur vollmundigen These verleiten lassen, dass der FC Bayern nicht zu schlagen sei, wenn Díaz auch noch Tore schieße. "Ich will ja nicht sagen, dass ich Visionär bin, aber es ist halt so", stellte Hainer zufrieden nach diesem Auftritt des "exzellenten Fußballers und unheimlichen Arbeiters" fest. Ende der Pokal-Tristesse? Schmerzlich war Díaz beim 1:3 in London nach seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen Paris Saint-Germain vermisst worden. Die Bayern-Bosse hoffen weiter, die Drei-Spiele-Sperre reduzieren zu können. Im Pokal ist der Linksaußen dagegen gegen Union, gegen das er beim 2:2 Anfang November in der Bundesliga traf, dabei. Nach reihenweise Pokal-Enttäuschungen wollen die Münchner im Cup-Wettbewerb endlich wieder überwintern. "Das weiß jeder, wie wichtig uns das ist", sagte Freund. "Es ist ein Finale." Ziel ist das Pokalendspiel am 23. Mai - ebenfalls in Berlin, allerdings im Olympiastadion.

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Bundesliga: Bayern feiert späten Sieg, BVB gewinnt das Spitzenspiel

Am zwölften Bundesliga-Spieltag retten Tore in der Nachspielzeit dem FC Bayern gegen St. Pauli den Sieg. Der BVB entscheidet das Verfolgerduell für sich.Der FC Bayern München hat mit einem Last-Minute-Sieg in der Bundesliga auf die erste Saison-Niederlage beim FC Arsenal reagiert. Drei Tage nach dem 1:3 in der Champions League gewann der Fußball-Rekordmeister am zwölften Spieltag gegen den FC St. Pauli durch zwei Tore in der Nachspielzeit mit 3:1 (1:1). Durch den Heimsieg bauten die Münchner ihren Vorsprung in der Tabelle auf acht Punkte aus. Borussia Dortmund gewann das Verfolgerduell bei Bayer Leverkusen 2:1 (1:0).Der 1. FC Köln kam im Mittelfeld-Duell bei Werder Bremen erst in der Nachspielzeit zu einem 1:1 (1:0). Noch bitterer lief es für Union Berlin: Die Köpenicker verloren gegen den 1. FC Heidenheim durch zwei Gäste-Tore in der Nachspielzeit 1:2 (1:0). Einen 38. Geburtstag zum Vergessen erlebte Augsburgs Trainer Sandro Wagner bei der 0:3 (0:3)-Niederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim.Bundesliga: FC Bayern müht sich zum Sieg gegen St. PauliÜberraschend schwer taten sich die Münchner beim späten 3:1 gegen den mit acht Niederlagen in Serie angereisten FC St. Pauli. Andreas Hountondji (6. Minute) schockte den Rekordmeister früh, der erst kurz vor der Pause zum Ausgleich durch Raphael Guerreiro (44.) kam. Erst in der Nachspielzeit trafen Luis Díaz (90.+3) und Nicolas Jackson (90.+6) zum Bayern-Sieg.Der BVB hat im ersten von zwei Top-Duellen mit Bayer Leverkusen binnen vier Tagen ein Statement gesetzt und den Ex-Meister in der Bundesliga-Tabelle wieder überholt. Das Team von Trainer Niko Kovac gewann das Topspiel in Leverkusen mit 2:1, musste in der Schlussphase aber erneut zittern. Aarón Anselmino (41. Minute) und Karim Adeyemi (65.) trafen für die Gäste, für Leverkusen verkürzte Christian Kofane (83.). Für die Dortmunder, die am Dienstag im DFB-Pokal-Achtelfinale zu Hause erneut auf die Bayer-Elf treffen, war es der erste Dreier in der Liga nach zuvor zwei sieglosen Spielen mit Last-Minute-Gegentreffern am Stück. Werder Bremen hat den vierten Heimsieg in Serie spät verspielt. Die Grün-Weißen führten gegen den 1. FC Köln lange mit 1:0, ehe Kölns Top-Talent Said El Mala (90.+1) den späten 1:1-Endstand erzielte. Werder-Verteidiger Niklas Stark sah in der Nachspielzeit noch Gelb-Rot. Im ersten Durchgang hatte Marco Friedl (22.) die Elf von Trainer Horst Steffen zunächst in Führung gebracht.Drama an der Alten FörstereiUnion Berlin hat erneut einen Sieg in der Bundesliga gegen den als Tabellenschlusslicht angereisten 1. FC Heidenheim verpasst – und das beim 1:2 auf besonders dramatische Weise. Im fünften Vergleich führten die Köpenicker durch ein Tor von Rani Khedira (43.) zwar lange, wurden am Ende aber doppelt bestraft. Stefan Schimmer (90.) und Jan Schöppner (90.+5) drehten die kampfbetonte Partie zugunsten der Heidenheimer, die durch den Auswärtssieg den letzten Tabellenplatz verließen.Die TSG 1899 Hoffenheim hat ihrem früheren Nationalstürmer Sandro Wagner den 38. Geburtstag schwer verdorben. Beim 3:0 entschieden die Gastgeber das Duell mit dem FC Augsburg schon vor der Pause. Youngster Bazoumana Touré (16. Minute), Wouter Burger (26.) und ein Eigentor Cedric Zesiger (45.) sorgten in Sinsheim für klare Verhältnisse.

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Formel 1: Piastri-Show von Katar geht weiter: Auch Pole für Grand Prix

Oscar Piastri ist mehr als zurück. Nach dem Sieg im Sprint rast er zur Pole. Zweiter wird WM-Primus Lando Norris, Dritter Max Verstappen. Mehr Spannung vor dem möglichen Krönungsrennen geht kaum.Oscar Piastri bleibt in Katar auf Kampfkurs gegen seinen Teamkollegen um die Formel-1-Weltmeisterschaft. Nach der Pole für den Sprint und dem Sieg am Nachmittag raste der WM-Herausforderer im McLaren auch auf Startplatz eins für den Großen Preis von Katar. Der 24 Jahre alte Australier verwies seinen im WM-Klassement führenden McLaren-Teamrivalen Lando Norris auf den zweiten Platz. Dritter wurde Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull. "Let's go, Baby", funkte Piastri an seine Crew: "Das war mega." Das ganze Wochenende fühle sich alles schon großartig an, sagte der sichtlich glückliche Herausforderer, der im Rennen am Sonntag (17.00 Uhr MEZ/Sky) vor Norris ins Ziel kommen muss, um auch im WM-Rennen zu bleiben. Dasselbe gilt für Verstappen. "Wir müssen sehen, was wir tun können", meinte der Niederländer zu den Rennaussichten. Es werde hart. Überholen ist schwer auf dem Kurs, aus Sicherheitsgründen sind diesmal zwei Reifenwechsel vorgeschrieben, ein Satz darf maximal 25 Runden gefahren werden, 57 stehen an.Piastris Teamchef: "Oscar ist auf jeden Fall zurück"Dass er nicht als Helfer für Norris nach Katar angereist war, machte Piastri erst verbal, dann auf der Strecke deutlich. Im Sprint ebenfalls von der Pole aus zeigte der Rennfahrer aus Melbourne, warum er bis Ende August noch wie der Topfavorit auf den Titel ausgesehen hatte. "Oscar ist auf jeden Fall zurück", hatte Teamchef Andrea Stella da schon betont. Seinen bis dahin letzten Sieg hatte er in Zandvoort beim Großen Preis gefeiert. Letztlich holte er mit dem Sprintsieg aber auch nur zwei Punkte auf Norris auf, der Dritter wurde auch noch hinter George Russell im Mercedes. Verstappen hatte es von Startrang sechs auf Platz vier geschafft. "Schadensbegrenzung", meinte Red Bulls Teamchef Laurent Mekies. Verstappens Rückstand auf Norris wuchs um einen Punkt auf 25 Zähler. Nach dem siegreichen Wochenende von Las Vegas und der nachträglichen Disqualifikation von Norris und Piastri läuft es in Katar nicht optimal für Verstappen.Die einfachste Rechnung für Norris: Mit Rennsieg zum Titeltriumph Die Konstellation für die Titelfahrt von Norris kann einfach sein: Gewinnt er den Großen Preis von Katar, ist er der neue Weltmeister und Verstappen nach vier Triumphen in Serie entthront. Ansonsten kann es kompliziert werden, letztlich braucht Norris ohne zu siegen nach dem Rennen 26 Punkte Vorsprung auf Piastri - es geht um die Anzahl der Siege und da kann Piastri theoretisch in Abu Dhabi mit 8:7 vorn liegen - und 25 auf Verstappen. Der Niederländer kann bei Punktgleichheit nach Siegen nicht mehr vorn liegen. Im ersten Zeitabschnitt des Qualifyings setzte sich Norris zunächst knapp vor Piastri an die Spitze, 77 Tausendstelsekunden trennten die beiden Stallrivalen, die von der Teamleitung weiter freie Fahrt auch gegeneinander bekommen haben. Packender Kampf um die Top TenAls die 20 Minuten vorbei waren, stand Russells Name auf Platz eins. Verstappen lag auf Rang vier - allerdings fast vier Zehntelsekunden langsamer als Russell. Am Ende des Feldes ging die sportliche Demütigung für Rekordweltmeister Lewis Hamilton weiter: Zum dritten Mal nacheinander schied der 40 Jahre alte Brite im sogenannten Q1 aus. Piastri legte danach eine Fabelrunde hin und distanzierte Verstappen um fast eine halbe Sekunde - ebenso Norris. Dessen Zeit wurde zudem umgehend gestrichen. Nun musste er Ruhe bewahren - machte er auch und kam locker weiter. Im finalen Kampf um die Pole legte er dann die Bestzeit vor. Piastri blieb weiter knapp dran mit 35 Tausendstelsekunden. Dann wurde erstmal unterbrochen. Die Strecke musste gesäubert werden. Gut für die Dramaturgie. Rund fünf Minuten blieben, aber alle warteten noch. Norris fuhr dann als Erster aus der Garage, musste aber abbrechen, während Piastri zu seiner sechsten Pole raste.

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Biathlon-Weltcup in Östersund: "Ging nach hinten los": Preuß hadert nach Fehlstart

Zum Saisonauftakt in Schweden reicht es für Franziska Preuß und Co. nicht für einen Podestplatz. Bei den Frauen gibt es ein kleines Debakel, die Männer sind näher an der Weltspitze.Nach dem verpatzten Auftakt in den Olympia-Winter suchte Franziska Preuß nicht lange nach Ausreden. "Das war definitiv eine schlechte Leistung", sagte die Biathlon-Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison nach Rang elf mit der deutschen Frauenstaffel. Zum Weltcup-Start im schwedischen Östersund war das deutsche Quartett nach drei Strafrunden und zehn Nachlader völlig chancenlos. "Es ging nach hinten los", sagte Preuß in der ARD: "Das war einfach nicht gut, da muss man nicht viel dazu sagen."Die 31 Jahre alte Verfolgungs-Weltmeisterin leistete sich beim souveränen Sieg Frankreichs eine Strafrunde, Selina Grotian sogar zwei. Nur Vanessa Voigt und Janina Hettich-Walz vermieden im deutschen Quartett zusätzliche Meter am Schießstand. "Ich habe einfach nur noch gewackelt, ich habe die Waffe einfach nicht ruhig bekommen", sagte Preuß: "Das war kein guter Start." Dem stimmte die zehn Jahre jüngere Grotian, die den Wind in Mittelschweden falsch einschätzte, zu: "Das muss nicht sein, dass man da zwei Strafrunden schießt."Die Männer machen es auch ohne Podestplatz etwas besserÄhnlich schlecht waren die deutschen Frauen zuletzt im März 2021, als sie mit der Staffel Zwölfte beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto geworden waren. Nach 4 x 6 Kilometern lagen die WM-Fünften im Ziel nun 3:16,2 Minuten hinter den starken Französinnen. Italien sicherte sich vor Tschechien den zweiten Rang.Etwas besser lief es gut dreieinhalb Stunden später für die deutschen Männer. Justus Strelow, Danilo Riethmüller, Philipp Nawrath und Philipp Horn kamen auf neun Nachlader und hatten als Vierte 55,7 Sekunden Rückstand auf Weltmeister Norwegen. Platz zwei erkämpfte sich Frankreich vor Gastgeber Schweden. Dem Quartett des Deutschen Skiverbands fehlten nach 4 x 7,5 Kilometern 31,0 Sekunden zum ersten Podestplatz.Der teilweise starke Wind sorgte für einige Probleme am Schießstand. Strelow brauchte fast zwei Minuten für sein Stehendschießen, weil er es ganz genau machen wollte. Zwar vermied der Sachse eine Strafrunde, fiel aber schnell weit zurück und übergab nur als 15. auf Riethmüller. Der Harzer brachte sein Team nach nur einem Nachlader auf Platz acht nach vorn. Nawrath war dann ohne Extrapatrone noch stärker - und stürmte vor dem letzten Wechsel sogar auf Rang drei. Diesen konnte der Thüringer Horn aber nicht halten.Comebacks für Voigt und Hettich-WalzBei den Frauen hatte zuvor Startläuferin Voigt ebenso ihre Rückkehr in den Weltcup gefeiert wie Hettich-Walz. Die Thüringerin Voigt hatte die vergangene Saison wegen körperlichen Problemen vorzeitig beenden müssen, Hettich-Walz war nach ihrer Babypause erstmals seit rund 20 Monaten wieder dabei. Sie hatten ihr Team schon auf Position vier gebracht, ehe Grotian im Liegendschießen und Preuß im Stehendschießen entscheidend patzten. Den Auftakttriumph sicherte sich Frankreich selbst ohne Julia Simon mühelos. Die 29-Jährige ist nach ihrer Verurteilung wegen Diebstahls und Kreditkartenbetrugs in Schweden noch gesperrt, wird aber schon beim zweiten Weltcup in Österreich wieder dabei sein. Eine härtere Strafe droht Simon nicht mehr, die Biathlon Integrity Unit vom Weltverband IBU lässt den Fall ruhen. Bei den Olympischen Winterspielen in Italien kann sie dabei sein.

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Ski nordisch: Wetterbedingter Abbruch: Skispringer Wellinger wird Siebter

In Finnland sehen sich die Skispringer mit schwierigen Bedingungen konfrontiert. Ein deutscher Athlet, der zuletzt große Probleme hatte, sammelt Selbstvertrauen.In der Wetterlotterie von Ruka hat Andreas Wellinger einen ersten kleinen Schritt zurück in Richtung Skisprung-Weltspitze gemacht. Der 30-Jährige schaffte beim vorzeitig abgebrochenen Weltcup in Finnland sein mit Abstand bestes Saisonresultat. Wellinger belegte den siebten Platz.Dazu reichte ihm ein Sprung auf 127,5 Meter. Nach wenigen Springern im zweiten Durchgang wurde der Wettkampf wetterbedingt vorzeitig beendet. Der Wind wechselte stark, zudem wurde die Anlaufspur auf der Schanze bei Regen und Schnee zu langsam. Gewertet wurde das Ergebnis nach dem ersten Durchgang.Bundestrainer: Wellinger "sieht, es geht"Nach Wellingers Versuch hatte Bundestrainer Stefan Horngacher bereits in der ARD zufrieden festgestellt: "Das ist ganz wichtig, dass hier wieder mal ein bisschen Motivation reinkommt und er sieht, es geht." Nach dem Abbruch sagte er: "Wir können eigentlich recht zufrieden rausgehen aus dem Wettkampf heute."Um wieder um die Podestplätze mitspringen zu können, muss sich Wellinger allerdings weiter steigern. Den Sieg sicherte sich erneut der im Weltcup führende Slowene Anze Lanisek mit einem Satz auf 142 Meter. Zweiter wurde Ren Nikaido aus Japan vor dem Slowenen Domen Prevc.Raimund: "Ich habe im Münzwurf verloren"Ganz schlecht lief es diesmal für Philipp Raimund. Der 25-Jährige, der am Dienstag im schwedischen Falun noch auf Rang drei gesprungen war, landete diesmal nur auf dem 32. Rang. "Es ist passiert. Ich habe im Münzwurf verloren, aber morgen habe ich ja noch eine Chance", sagte Raimund mit Blick auf die äußeren Bedingungen.Als zweitbester Deutscher landete Pius Paschke auf dem neunten Platz. Felix Hoffmann wurde Elfter, Karl Geiger belegte den 27. Rang.

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Weltcup: Dreifacher Bob-Erfolg: Lochner siegt hauchdünn vor Friedrich

Am Start schenken sich die Bob-Rivalen keine Hundertstelsekunde. Doch in der Bahn ist der Herausforderer Locher minimal schneller als der Dominator Friedrich. Wieder einmal.Mit dem Wimpernschlag von fünf Hundertstelsekunden Vorsprung setzt sich Johannes Lochner im Zweierbob erneut gegen Francesco Friedrich durch. Somit holte der Berchtesgadener beim deutschen Dreifach-Erfolg in Innsbruck/Igls schon den dritten Weltcupsieg hintereinander gegen den viermaligen Olympiasieger aus Pirna, nachdem er auf der neuen Olympia-Bahn in Cortina D'Ampezzo in der Vorwoche auch im Viererbob gewann. Lochner-Küsschen für Fleischhauer"Wir sind ganz gut durchgekommen, du kannst vielleicht die Bande unten vermeiden, aber das ist so ein brutaler Lenkaufwand", sagte Lochner und gab seinen Anschieber Georg Fleischhauer als Dankeschön ein Küsschen auf die Wange. Mit 5,08 und 5,05 Sekunden war das Duo am Start gleichauf mit Friedrich, der diesmal statt Weltmeister Alexander Schüller mit Alexander Schaller als Anschieber fuhr. "Im ersten Lauf haben wir zu viel in der Bahn verloren, vielleicht liegt es auch an der Startnummer", sagte Friedrich, der gerade mit Kufen und Anschieber viel "hin und her testet" und in der Olympia-Saison noch auf seinen ersten Sieg wartet. Die Bestzeiten am Start toppte der drittplatzierte Adam Ammour mit 5,04 Sekunden dank Anschieber Tim Becker, der sein Weltcup-Debüt feierte. "Es hat Spaß gemacht, auf der glatten Piste war es deutlich schneller als beim Training. Die anderen haben es mit deutlich mehr Erfahrung etwas besser hinbekommen. Am Start sind wir dabei und sind sehr zufrieden", sagte Ammour.Schlag in Kurve 13 der umgebauten Bahn"In der Kurve 13 bekommt man fast immer einen Schlag. Das ist nicht gut für Mensch und Material", sagte Cheftrainer René Spies zum neugebauten unteren Bahnteil am traditionsreichen Eiskanal am Patscherkofel. Die Rodler hatten nach 20 Monaten Bauzeit und 30 Millionen Euro Kosten für ihre Rennen keine Bahnerlaubnis bekommen, da die Zwangseinfahrt in der Kurvenpassage 13/14 zu gefährlich war. Die Skeletonis sagten nach schlechten Bahnverhältnissen und einer Athleten-Abstimmung ihre Rennen Anfang dieser Woche ab. Die Läufe werden im lettischen Sigulda nachgeholt.

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Nations League: DFB-Frauen zwischen Frust, Stolz und Hoffnung

Das Frauen-Nationalteam hätte auf dem Betzenberg einen Riesenschritt zum ersten Nations-League-Titel machen können. Christian Wück verzweifelt an der fehlenden Effizienz von Klara Bühl und Co.Noch nie seit dem WM-Triumph 2023 war Spaniens Tiki-Taka so entzaubert worden - und doch war der Ärger bei den deutschen Fußballerinnen und Bundestrainer Christian Wück groß. Trotz zahlreicher Torgelegenheiten versäumte es das DFB-Team in Kaiserslautern, gegen die Weltmeisterinnen eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel des Nations-League-Finals am Dienstag (18.30 Uhr/ARD) in Madrid herauszuspielen. "Wir hatten eine unfassbar große Chance heute, dieses Spiel zu gewinnen. Und natürlich ärgert es uns enorm, weil ich glaube, noch niemand hatte Spanien an so einem Punkt, wie wir es heute hatten", sagte Abwehrchefin Janina Minge nach der überraschend einseitigen Partie vor 40.159 Fans im Fritz-Walter-Stadion.Bei Wück überwiegt "der Frust"Auch bei Wück überwog nach dem Abpfiff "der Frust, dass wir das Spiel nicht zu uns rübergezogen haben". Gleichzeitig betonte der 52-Jährige: "Auf der anderen Seite hätten uns die wenigsten in Deutschland zugetraut, gegen so eine Mannschaft so dominant aufzutreten. Ich sehe es als weiterer Entwicklungsschritt, um dieses nächste Level zu erreichen."Der Chancenwucher, vor allem von Linksaußen Klara Bühl, ließ den DFB-Chefcoach zeitweise verzweifeln. Nach der ersten Revanche seit der EM-Halbfinal-Aus Deutschlands gegen Spanien im Sommer in der Schweiz bleibt der Wück-Auswahl dennoch die Hoffnung auf den ersten Titel seit dem Olympia-Triumph 2016 in Rio. Bühl: "Unglaublich bitter""Wir haben unfassbar mutig gespielt. Unglaublich bitter, dass heute kein Tor fällt. Wir hätten es verdient und dann einen Puffer für das Rückspiel gehabt", klagte Bühl im ZDF. Die Bayern-Stürmerin traf in der zweiten Halbzeit auch noch den Pfosten und machte nach dem Abpfiff auf dem Betzenberg ein tief unglückliches Gesicht. "Ich habe es schon öfters gesagt: Sie muss Ihre Quantität in Qualität ummünzen", kommentierte Wück Bühls Auftritt. "Die Häufigkeit, wie sie ins Eins-gegen-Eins geht, die Häufigkeit, wie sie durchkommt, wie sie auch zu Abschlüssen kommt, die ist top, die ist auf Weltklasse-Niveau. Und jetzt brauchen wir noch die richtige Entscheidung."Wück: "Eine Frage der Spielintelligenz"Es sei die alte Leier, meinte der Bundestrainer und frühere Bundesliga-Angreifer seufzend, "die Effizienz vor dem Tor, das ist das, was wir trainieren müssen. Das ist keine Frage der Technik, das ist eine Frage der Spielintelligenz." Gleichzeitig verwies Wück auf seine früheren Aussagen, wonach das deutsche Nationalteam den Abstand zu Spanien verringern wolle. Und das war der Elf um Kapitänin Giulia Gwinn sichtlich gelungen an diesem nasskalten Abend.  "Jetzt müssen wir schauen, dass wir unsere Vielzahl an Chancen eben auch ummünzen in Tore. Es hätte besser ausgehen können – und trotzdem bin ich stolz auf die Mannschaft", so das abschließende Fazit von Wück, ehe er auf das Rückspiel im Estadio Metropolitano blickte: "Wir wollen unbedingt diesen Titel holen." Spanierinnen lernen zu leidenDen wollen natürlich die Spanierinnen zu Hause verteidigen. "Wir haben gelernt zu leiden", räumten die neue Trainerin Sonia Bermúdez, die herausragende Torhüterin Cata Coll und Ex-Weltfußballerin Alexia Putellas unisono ein. Die Gäste mussten sich nach der Lehrstunde unter anderem die Frage gefallen lassen, ob das ihr schlechtestes Spiel seit dem 0:4 gegen Japan in der WM-Vorrunde 2023 war. "Spanien kommt lebend davon", titelte das Portal Marca vielsagend.

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Frauen-WM: "Haben einfach Bock": Junge Wilde tun Handball-Frauen gut

Die deutschen Handballerinnen sind bei der Heim-WM auf Kurs. Das liegt zum Teil auch an den starken Leistungen der jüngeren Spielerinnen.Die tragende Rolle von Nieke Kühne und Nina Engel in der Auswahl der deutschen Handballerinnen beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf das Schleppen der Bälle im Training. Im Gegenteil: Die Team-Küken übernehmen bei der Heim-WM zunehmend Verantwortung und begeistern mit ihren frechen Auftritten auch den Bundestrainer."Ich freue mich, dass wir in Deutschland über die letzten Jahre junge Spielerinnen dahin gebracht haben, dass sie mit solchen individuellen Fähigkeiten ausgestattet sind. Die haben einfach Bock zu spielen", lobt Markus Gaugisch die junge Generation, zu der auch Viola Leuchter (21) zählt. Beim 38:12-Sieg gegen Uruguay glänzten vor allem Kühne (21) und Engel (22) mit jeweils sieben Toren als eiskalte Vollstreckerinnen. Von Nervosität keine Spur. Auch wenn WM-Debütantin Kühne zugibt: "Es ist schon sehr aufregend und cooler, als ich es mir vorgestellt habe."Routiniers loben die YoungsterAuf dem Parkett zeigt sich Kühne davon jedoch unbeeindruckt. Mit insgesamt zwölf Toren ist sie vor dem Vorrundenfinale gegen Serbien am Sonntag (18.00 Uhr/Sporteurope.TV) in Stuttgart die beste deutsche WM-Werferin. "Sie kommt mit viel Dampf und hat das bisher sehr gut gemacht", lobt Xenia Smits, mit 149 Länderspielen die Erfahrenste im Team. Auch Kapitänin Antje Döll, mit 37 Jahren die Älteste in der DHB-Auswahl, ist begeistert von der unbekümmerten Spielweise der jungen Wilden. "Die wollen sich ihre Spielzeit ergattern und machen das ganz toll. Das zeigt, dass wir auf alle im Team bauen können", sagt Döll.So viel Wohlwollen kommt bei den Jüngeren natürlich gut an. "Für uns ist das super, das macht es uns umso leichter. Wenn man jung ist und in so ein Team kommt, ist das etwas Besonderes. Wir sind sehr, sehr dankbar, dass die Älteren uns so aufnehmen und mit uns so agieren", erwidert Engel die Komplimente.Frech und unbekümmertMangelnde Erfahrung machen Kühne und Engel, die es zusammen gerade einmal auf 35 Länderspiele bringen, durch Tempo und Unbekümmertheit wett. Zudem sind sie ehrgeizig und wissbegierig. "Es zeichnet sie aus, dass sie nicht zufrieden sind. Sie haben einen guten Stand, aber sie wollen mehr, fragen selbstständig nach Video-Material, sprechen auch untereinander viel über Handball. Sie leben Handball und kümmern sich nicht um das Drumherum", schwärmt Gaugisch von der professionellen Einstellung.Die soll bei der Endrunde weiter Früchte tragen. "Ich habe viel Spaß bei der WM und hoffe, dass es so weitergeht", sagt Engel. Auch Kühne bekräftigt den Anspruch der neuen Handball-Generation. "Wir Jüngeren wollen den gleichen guten Job abliefern wie die Älteren. Ich hoffe, dass wir Jüngeren unsere Leichtigkeit beibehalten und vielleicht noch etwas mehr Spaß ins Team bringen können", sagte die Rückraumspielerin vom Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe.Kein Wunder, dass der Bundestrainer dem weiteren Turnierverlauf entspannt entgegenblickt. "Die Älteren leiten die Jüngeren und sind Vorbild. Und die Jüngeren hören zu", sagt Gaugisch und ergänzt mit Blick auf die anstehenden Aufgaben: "Ich habe das Gefühl, dass sie sich untereinander gut steuern, auch wenn es mal haarig wird. Denn wenn es richtig knallt, müssen wir auch da sein." Womöglich schon am Sonntag, wenn es gegen Serbien um den Gruppensieg geht.

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Formel 1: Verstappen über seine Zukunft: Knackpunkt ist 2026

Er wurde in diesem Jahr erstmals Vater und gewann ein Langstreckenrennen auf der Nordschleife - Formel 1 ist nicht alles für Max Verstappen. Die Karriere hängt nicht nur von der Vertragsdauer ab.Max Verstappen macht die Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere vom Spaßfaktor der anstehenden großen Regelreform abhängig. Die mögliche Einstellung des Titelrekords, gehalten von Lewis Hamilton und Michael Schumacher, treibt den 28 Jahre alte Niederländer jedenfalls nicht an. "Ich denke nicht darüber nach, sieben Titel zu gewinnen", sagte Verstappen der englischen Presseagentur PA."Wenn sie keinen Spaß machen, sehe ich mich nicht weitermachen" Sein Vertrag bei Red Bull sei bis einschließlich 2028 gültig, bestätigte Verstappen, "aber es hängt von den neuen Regeln 2025 ab und so sie gut sind und Spaß machen. Wenn sie keinen Spaß machen, sehe ich mich nicht weitermachen". Neben großen aerodynamischen Neuerungen kommt es vor allem zu massiven Veränderungen im Bereich der Hybridmotoren: 50 Prozent der Leistung werden durch die Batterie gewonnen.Verstappen stieg zur Saison 2015 fürs damalige Toro-Rosso-Team ein mit nur 17 Jahren, während der Saison 2016 wurde er bereits zu Red Bull befördert. In den vergangenen vier Jahren holte er den WM-Titel, aktuell liegt er mit 24 Zählern punktgleich mit Oscar Piastri hinter dessen McLaren-Teamkollege Lando Norris. Verstappen über einen Abschied "Ich weiß, dass ich noch drei Jahre mehr habe nach diesem, es ist also möglich", sagte Verstappen zu den möglichen sieben Titeln, auch wenn er es in diesem Jahr nicht mehr schafft: "Aber es ist nichts, dass ich gemacht haben muss, bevor ich den Sport verlasse." Das könne er leicht auch morgen. "Ich habe viele andere Leidenschaften, andere Rennserien", erklärte Verstappen, der immer wieder auch an Sim-Rennen (virtuelle Rennen) teilnimmt und zudem in diesem Jahr ein Langstrecken-Sieg auf der Nordschleife des Nürburgrings feierte. Er wolle auch mehr Zeit mit seiner Familie verbringen - Verstappen wurde in diesem Jahr erstmals Vater - und nach seinem eigenen Stundenplan leben. "Und ich weiß, wenn das Kapitel einmal geschlossen ist, ist es geschlossen. Ich sehe nicht, dass ich ein Comeback machen würde. Wenn ich einmal aufhöre, höre ich richtig auf", betonte Verstappen.

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Fußball-Bundesliga: Gladbach trotzt Leipzig einen Punkt ab

Nach zuletzt zehn Toren in drei Spielen und neun Punkten gibt es diesmal Magerkost im Borussia-Park. Mönchengladbachs Gegner war allerdings auch der Tabellenzweite RB Leipzig.Siegesserie gerissen, aber einen wichtigen Punkt erkämpft. Gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig musste sich Borussia Mönchengladbach am Freitagabend nach zuvor vier Pflichtspielsiegen in Serie mit einem 0:0 gegen das favorisierte Team aus Sachsen begnügen. Die zuvor in den vergangenen fünf Spielen viermal siegreichen Leipziger konnten damit den Rückstand auf den FC Bayern München nur um einen Punkt verkürzen und können noch auf den dritten Tabellenplatz zurückfallen. Gladbach verbessert sich in der Fußball-Bundesliga zunächst auf Rang elf. 50.029 Zuschauer im Borussia-Park sahen eine weitgehend ausgeglichene Begegnung ohne große Höhepunkte.Die Partie begann zunächst mit Fan-Protesten gegen die von der Politik geforderten schärferen Sicherheitsmaßnahmen. Auch im Borussia-Park blieb es wie in den Stadien am vergangenen Wochenende zwölf Minuten ruhig. Auf Transparenten forderten die Anhänger: "Keine Beschlüsse gegen unsere Fankultur". Später sangen sie: "Ihr macht unseren Sport kaputt".Polanski setzt auf bewährte FormationNach dem Ende der Schweigephase erwachten auch die Gladbacher Spieler, die sich gegen den Tabellenzweiten konzentriert, gut gestaffelt und mit mutigem Offensivspiel präsentierten. Borussias Trainer hatte auf die zuletzt erfolgreiche Elf gesetzt und nahm keine Änderungen vor. Die genesenen Offensivspieler Tim Kleindienst und Robin Hack blieben wie erwartet auf der Bank.Leipzigs Chefcoach Ole Werner musste wegen der Verletzung von Jung-Nationalspieler Assan Ouedraogo im zentralen Mittelfeld umstellen. Dafür rückte Xaver Schlager in die Startformation. Ansonsten setzte der Trainer auf die zuletzt erfolgreiche Formation.Wenig Chancen für Mönchengladbach und RB LeipzigAllerdings verteidigte sein Team gegen die spielbestimmenden Gastgeber sehr tief und ließ wenig Chancen zu. Gefährlich wurde Leipzig immer bei Kontern und wenn der flinke Antonio Nusa beteiligt war. Ein Distanzschuss von Christoph Baumgartner (36. Minute) war bis zu diesem Zeitpunkt die gefährlichste Torszene. Auf der anderen Seite sorgte Florian Neuhaus in seinem 200. Bundesligaspiel für ein geordnetes Angriffsspiel, Torchancen blieben allerdings in beiden Strafräumen Mangelware. Das änderte sich nach der Pause. Doch der Treffer von Franck Honorat nach einem schönen Angriff über Neuhaus und Rocco Reitz wurde wegen Abseits nicht anerkannt. Danach kurbelten die Gastgeber ihr Offensivspiel an und kamen zu einigen guten Szenen. Am Ende hatten die Gäste in Peter Gulacsi einen sicheren Schlussmann, der im entscheidenden Moment auf dem Posten war und seinem Team den Punktgewinn festhielt. Pech für Leipzig, dass RB-Kapitän David Raum (80.) mit seinem Schuss nur Latte und Pfosten traf.

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Nations-League-Finale: Viel Pech für DFB-Elf – Hinspiel gegen Spanien endet trotz Chancenplus mit Remis

Klara Bühl trifft Aluminium, Spaniens Weltmeisterinnen wirken blass: Vergebene Chancen bringen Deutschlands Fußballerinnen im Hinspiel des Nations-League-Finales um den Sieg.Latte, Pfosten und viel Pech haben einen Sieg der deutschen Fußballerinnen im Hinspiel des Nations-League-Finals gegen Spanien verhindert. Beim 0:0 vor 40.159 Zuschauern in Kaiserslautern vergab die DFB-Elf trotz eines ganz starken Auftritts eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag (18.30 Uhr/ARD) in Madrid. Dann geht es für die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück um den ersten Titel seit Olympia-Gold 2016.Seine Elf hatte Wück im Vergleich zum Halbfinal-Rückspiel gegen Frankreich (2:2) auf drei Positionen verändert. Die erst am Mittwoch nach mehreren Flug-Verzögerungen aus den USA angereiste Ann-Katrin Berger kehrte für Stina Johannes ins Tor zurück, Selina Cerci ersetzte Carlotta Wamser (Schleimbeutelreizung im Knie) und EM-Innenverteidigerin Rebecca Knaak die kurzfristig ausgefallene Camilla Küver (muskuläre Beschwerden)."Wir wollen bei Ballgewinn umschalten, wir wollen schnell zum gegnerischen Tor kommen. Und dann Effizienz vorm Tor haben", hatte Wück vorab im ZDF betont. Die Umschaltmomente waren da in der ersten Halbzeit, die Chancen auch – überraschend viele sogar gegen die wenig weltmeisterlich auftretenden Weltmeisterinnen. Das Problem der DFB-Frauen: Sie versiebten eine Top-Gelegenheit nach der nächsten.Deutschlands Bühl immer wieder im PechInsbesondere in der Phase ab der 20. Minute dominierte das Heim-Team nach Belieben, spielte mit Tempo und Wucht in Richtung der nicht belegten Westtribüne. Doch auch die besten Chancen landeten nicht im Netz, vor allem Flügelflitzerin Klara Bühl hatte Abschluss-Pech. Mal rutschte sie aus, mal wurde ihr Ball geblockt, mal stand Spaniens beste Spielerin im Weg: Torhüterin Cata Coll.Auch Linksverteidigerin Franziska Kett, die allein auf Coll zustürmte, scheiterte an der mit dem Fuß stark reagierenden Keeperin. Und als Coll bei einem Flachschuss der gebürtigen Pfälzerin Jule Brand mal geschlagen war, rettete Innenverteidigerin Irene Paredes kurz vor der Linie. Eine Kopfball-Bogenlampe Cercis nach einem Eckstoß patschte Coll wiederum auf Pardedes' Kopf, von dort sprang der Ball knapp am Tor vorbei.Spanien so stabil wie PuddingDefensiv präsentierten sich die Spanierinnen stabil wie Pudding, offensiv erstaunlich einfallslos. Ein wenig spielten die Titelverteidigerinnen so, als hätten sie entfernte Verwandte den Betzenberg hochgeschickt: uninspiriert, umständlich, unaufmerksam. Von der hoch gepriesenen Ballkunst sah das Publikum in der Pfalz ebenso wenig wie von den zumindest körperlich anwesenden Weltfußballerinnen Aitana Bonmatí und Alexia Putellas.Warmer Applaus prasselte zur Pause im kalten Stadion auf die deutschen Spielerinnen herab, die nach dem Seitenwechsel aber Glück hatten, dass Esther González nur den Außenpfosten traf. Nach rund einer Stunde übernahmen die Deutschen wieder die Initiative, ohne die ganz großen Chancen zu kreieren. Für ein Raunen im Stadion sorgte Torhüterin Berger mit einem Querpass durch den eigenen Sechzehner, der fast von González abgefangen worden wäre.Für frischen offensiven Schwung sollten auf DFB-Seite Alara Sehitler und Debütantin Shekiera Martinez von West Ham United sorgen, die für Cerci und Nicole Anyomi kamen. In der Pfostentreffer-Statistik stellte aber die nimmermüde Bühl mit einem Flachschuss auf 1:1, eine Halbfeldflanke Brands rutschte über die Lattenoberkante. So muss das Team mindestens bis Dienstag warten, um erfolgreich Revanche für das Halbfinal-Aus bei der EM in der Schweiz nehmen zu können.

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Frauen-WM: Zweiter WM-Sieg: Handball-Frauen vorzeitig in der Hauptrunde

Die deutschen Handballerinnen erreichen durch einen ungefährdeten Erfolg gegen Uruguay vorzeitig die zweite Turnierphase bei der Heim-WM. Zum Vorrundenabschluss wartet Serbien.Die deutschen Handballerinnen ließen sich nach dem Tor-Festival beim Spaß-Auftritt gegen Außenseiter Uruguay minutenlang von den begeisterten Fans feiern. Mit dem ungefährdeten 38:12 (15:7)-Sieg löste die DHB-Auswahl um die frechen Team-Küken Nieke Kühne und Nina Engel vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde bei der Heim-WM und weckte Lust auf die kommenden Aufgaben. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch verfügt nach dem zweiten Turniererfolg über 4:0 Punkte und kann im Vorrundenfinale gegen Serbien am Sonntag den Gruppensieg perfekt machen.Vor 5.527 Zuschauern in Stuttgart waren WM-Debütantin Kühne und Engel mit jeweils sieben Toren beste Werferinnen für die DHB-Auswahl, die zum WM-Auftakt einen 32:25-Sieg gegen Island gefeiert hatte. Ein starker Rückhalt war zudem Torfrau Sarah Wachter, die unter anderem zwei Siebenmeter parierte."Geil, hat Spaß gemacht. Wenn die Halle hier "Oh, wie ist das schön" skandiert, dann haben wir nicht allzu viel falsch gemacht", sagte Gaugisch nach der Partie. Engel attestierte ihren Teamkolleginnen "heute einen guten Job" gemacht zu haben. Auch Kühne war mit dem zweiten WM-Auftritt der DHB-Frauen sehr zufrieden: "Wir haben ein super Spiel gezeigt. Am Anfang waren wir ein bisschen nervös. Hinten raus haben wir das aber gut gelöst." Pause für Rückraum-Ass VogelIm Duell mit dem krassen Außenseiter konnte sich Gaugisch den Luxus leisten, die leicht erkältete Emily Vogel zu schonen. Für die routinierte Rückraumspielerin rückte Annika Lott nach überstandener Schulterverletzung in den Kader. Zwar ließ sich die DHB-Auswahl gleich beim ersten Angriff von den Südamerikanerinnen düpieren. Doch danach lief alles nach Plan. "Wir wollen unser Spiel durchdrücken", hatte der Bundestrainer kurz vor dem Anpfiff die Marschroute vorgegeben. Und das taten seine Schützlinge. Mit einem 5:0-Lauf sorgte der WM-Gastgeber früh für klare Verhältnisse.Wer auf ein Tor-Festival gehofft hatte, musste sich aber noch gedulden. Denn zunächst führten Unkonzentriertheiten in Angriff und Abwehr dazu, dass Uruguay beim 5:4 wieder dran war. In dieser Phase agierte die deutsche Auswahl zu hektisch, zudem wurden viele freie Würfe vergeben.Wechsel im Rückraum bringt mehr SchwungNach knapp 19 Minuten - zu diesem Zeitpunkt standen erst magere sieben Treffer zu Buche - durfte dann Lott erstmals im Turnier ran. Zudem kamen die Youngster Kühne (21) und Engel (22). Das Rückraum-Trio sorgte für mehr Tempo und Durchschlagskraft. So ging es mit einem Acht-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause.Nach dem Wechsel drehten die DHB-Frauen dann richtig auf. Mit ihrer Spielfreude begeisterten sie die Fans, die Tor um Tor bejubeln durften. Vor allem Kühne war kaum zu bremsen. Dass die 21-Jährige vom Bundesligisten HSG Blomberg-Lippe am Ende nicht noch mehr Treffer erzielte, lag einzig daran, dass Gaugisch sie Mitte der zweiten Halbzeit zur Schonung für die anstehenden Aufgaben vom Parkett holte.Auch sonst wechselte der Bundestrainer - wie vor dem Spiel angekündigt - munter durch und sorgte damit für eine breite Verteilung der Belastung. "Die Flexibilität ist unsere Stärke", hatte Gaugisch schon vor dem Spiel erklärt - und wurde in den 60 unterhaltsamen Minuten gegen Uruguay darin bestätigt.

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Großer Preis von Katar: Piastri schlägt zurück: Pole für den Katar-Sprint

Er muss liefern, er liefert. Oscar Piastri holt die Pole für das Sprintrennen in Katar. Teamkollege Lando Norris, der WM-Spitzenreiter wird Dritter, Max Verstappen nicht mal das - und er flucht.Oscar Piastri hat sich mit der Pole Position für das Sprintrennen in Katar vorerst aus seinem Tief befreit und seine Hoffnungen im WM-Kampf befeuert. Der 24 Jahre alte Australier zeigte in der Qualifikation auf dem Lusail International Circuit eine starke Leistung und verwies George Russell im Mercedes und seinen McLaren-Teamkollegen, WM-Spitzenreiter Lando Norris auf die Ränge zwei und drei."Schön, wieder zurück zu sein", funkte Piastri an seinen Kommandostand. Im WM-Klassement hat er 24 Punkte Rückstand auf Norris - dasselbe gilt für Titelverteidiger Max Verstappen. Der viermalige Weltmeister schaffte es im Red Bull nur auf Platz sechs, geschlagen auch von seinem Teamkollegen Yuki Tsunoda (5). "Nicht gut, ab der ersten Runde schon", konstatierte Verstappen und blickte auf Samstag: "Mit dieser Balance im Auto wird es mehr darum gehen zu überleben."Entschieden werden kann die WM durch den Sprint über 19 Runden nicht - dafür aber beim Großen Preis von Katar am Sonntag. Bei einem Sieg würden Norris 25 Punkte Vorsprung reichen, gewinnt er nicht, braucht er 26 Zähler, ansonsten wird der Fahrertitel am Sonntag kommender Woche in Abu Dhabi entschieden. Von Beginn an heißer Kampf um die PlätzeDer Erste auf der Strecke, als es losging, war Verstappen. Im Training drei Stunden vorher war der Niederländer auch schon nicht über den sechsten Platz hinausgekommen, auffallend dabei war aber vor allem der Rückstand von über fünf Sekunden. Zwölf Minuten blieb allen 20 Fahrerin in der ersten K.o.-Runde.Bei seinem zweiten Versuch verdrängte er Norris von Platz eins, doch der konterte umgehend, ebenso wie Piastri, zwischenzeitig mischte auch Fernando Alonso im Aston Martin mit - bis sich Verstappen wieder an die Spitze setzte. Ganz hinten erwischte es unterdessen schon wieder Lewis Hamilton. Der siebenmalige Weltmeister schied im Ferrari als 18. aus und stapfte mit dem Helm auf dem Kopf ins Motorhome. Wie explosiv vor allem aber der Kampf um den Titel ist, machte der laufende Funkverkehr deutlich: Verstappen beschwerte sich über Norris, Piastri beschwerte sich über Verstappen. Wie stark der Niederländer in Sprintrennen ist, ist bekannt. Von den bisher 23, die es insgesamt gab, gewann er 13. Der Sieger bekommt acht Punkte, der Achte noch einen Zähler. Dass es im Kampf um Startplatz eins knapp werden könnte, bestätigte auch der zweite K.o.-Abschnitt. Diesmal mit Norris auf Rang eins, Piastri auf zwei, Verstappen auf drei - mit nur 80 Tausendstelsekunden Rückstand auf Norris. Nicht weiter kam Nico Hülkenberg im Sauber als 14. Acht Minuten blieben für die Top Ten. Und Verstappen schimpfte: "Das Auto hüpft wie bekloppt". Erstmal keine Runde auf Zeit für den Niederländer. Dafür schob sich Piastri mit 44 Tausendstelsekunden vor Norris. Verstappen versuchte es nach der abgebrochenen Runde noch mal - ohne allzugroßen Erfolg. An der Spitze wehrte Norris die Attacke von Russell ab, der es aber noch vor Norris schaffte.

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Eklat in der Europa League: Deventer-Profi muss wegen Nasen-Geste gegen Stiller Strafe zahlen

In der Europa League provoziert Victor Edvardsen Stuttgarts Angelo Stiller mit einer Geste. Dafür erhält der Deventer-Profi eine Geldstrafe – und zeigt angeblich Reue.Stuttgarts Europa-League-Gegner Go Ahead Eagles hat seinen Profi Victor Edvardsen nach dessen provokanten Geste gegenüber dem VfB-Spieler Angelo Stiller mit einer Geldstrafe belegt und sich für den Vorfall entschuldigt "Go Ahead Eagles und Victor Edvardsen bedauern den gestrigen Vorfall. Der Verein hat Edvardsen mit einer Geldstrafe von 500 Euro belegt, die an die sozialen Dienste des Vereins gespendet wird", teilte der Klub aus dem niederländischen Deventer auf der Plattform X mit.Der 29-jährige Edvardsen war beim 4:0 des VfB in Deventer mit Stiller aneinandergeraten und hatte provoziert. Online sorgte die Szene, in der sich Edvardsen an die Nase fasste, für mächtig Aufsehen. Auf dem Platz gab es eine Rudelbildung. Stiller und Edvardsen sahen Gelb.Edvardsen entschuldigt sich bei StillerIn dem Statement des Vereins wurde auch eine Entschuldigung von Edvardsen verbreitet. "Ich möchte mich für mein Verhalten von gestern entschuldigen. Es wurden Dinge zwischen uns gesagt und getan, die nicht auf einen Fußballplatz gehören", wird Edvardsen zitiert. "Nach dem Spiel bin ich in die Stuttgarter Kabine gegangen, um mich zu entschuldigen. Ich habe eine Vorbildrolle und habe mich entsprechend zu verhalten."Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth wollte der im Internet viel diskutierten Szene nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Ich habe es gesehen, aber aus der Ferne für mich trotzdem schwer zu bewerten", sagte der 46-Jährige über die Aktion von Edvardsen."Es geht um Europa-League-Punkte für Deventer genauso wie für uns. Also wenn Emotionen im Spiel sind und die dann auch schnell wieder abebben und der Schiri die richtigen Maßnahmen ergreift, dann ist das alles nicht ganz so wild", sagte Wohlgemuth nach dem Spiel in der Interviewzone und ergänzte: "Von daher, alles in Ordnung."

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VfB in Deventer: "Behandelt wie Schwerverbrecher": Polizei-Ärger wirkt nach

Einreiseverbote, lange Kontrollen, Gewalt: Immer wieder gibt es Probleme rund um internationale Reisen von Fußballfans. Nach den jüngsten Vorfällen in Deventer wird Stuttgarts Vorstandsboss deutlich.Alexander Wehrle war richtig sauer. Die Geschehnisse in Deventer wirken nicht nur beim Vorstandsvorsitzenden des VfB Stuttgart nach. "Das ist völliger Irrsinn, was da abläuft. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen", sagte Wehrle sichtlich aufgebracht im Zelt, das als Interviewzone diente. Wie zuletzt schon häufiger gab es rund um Fanreisen zu internationalen Auswärtsspielen Ärger. Für Wehrle steht nach der Partie der Schwaben bei den Go Ahead Eagles (4:0) fest: So kann es nicht weitergehen.Bei der Ankunft Stuttgarter Fanbusse hatte es Ärger gegeben. Wie auf Videos zu sehen ist, setzte die Polizei unter anderem Schlagstöcke gegen Stuttgart-Fans ein. Laut VfB verhängten die niederländischen Behörden gegen einen Teil der Anhänger vor dem Europa-League-Spiel ein Betretungsverbot für die Stadt. Viele Fans traten daraufhin die Heimreise an."Wenn wir eine Fankultur im europäischen Fußball aufrechterhalten wollen, dann müssen wir auch dafür Sorge leisten, dass Fans, die sich nichts zuschulden kommen lassen, auch einreisen dürfen und ein normales Fußballerlebnis haben", forderte Wehrle. "Denn irgendwann werden wir Verhältnisse haben, da wird auch keiner mehr mitreisen. Und dann wird das den Fußball verändern. Und wir machen das doch für die Fans oder für was machen wir es?"Europäische Fanorganisation äußert sichGemeinsam mit anderen deutschen Clubs habe man zu der Problematik schon in der Vergangenheit Kontakt zur Europäischen Fußball-Union UEFA gehabt. Probleme gibt es aber weiterhin."Die massiven Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für Fans und die Gewaltakte der Polizei am gestrigen Tage fügen sich leider in eine Reihe ähnlicher Vorfälle ein, die wir in den letzten Monaten in ganz Europa beobachten mussten", teilte die Faninteressenvertretung Football Supporters Europa auf dpa-Anfrage mit. Die niederländischen Behörden müssten "ihre Einsatzstrategien einer kritischen Prüfung unterziehen".Zuletzt auch schon Probleme für Bayern- und Frankfurt-FansZuletzt durften Fans aus Frankfurt keine Tickets für das Champions-League-Spiel ihrer Mannschaft in Neapel kaufen. Anhängern des FC Bayern wurde vor der Partie der Münchner bei Paris Saint-Germain die Fahrt in die französische Hauptstadt verwehrt. Sie mussten sich an einer Mautstelle sammeln. Der Bayern-Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen bezeichnete die Maßnahmen anschließend als "Schikane" - unter anderem habe es nur eine Toilette für rund 750 Menschen gegeben.Sportdirektor Christoph Freund sprach am Freitag zudem auch mit Blick auf das jüngste Auswärtsspiel des deutschen Rekordmeisters beim FC Arsenal in London davon, dass es Szenen gegeben habe, "die man nicht sehen will". Zur Aufarbeitung sei man im Austausch mit allen Beteiligten.Wehrle: "Erstmal einen Knüppel in den Rücken oder in den Nacken"Ob Einreiseverbote, stundenlange Kontrollen oder hartes Vorgehen der Polizei mit Schlagstockeinsatz wie in Deventer: Jeder Einzelfall ist anders. Die Häufung von Problemen macht aber nicht nur Wehrle Sorgen. Im Unterschied zu vielen anderen Vorfällen, die nicht nur deutsche Fans betreffen, war diesmal ein Club-Verantwortlicher Zeuge."Die Fans nehmen sich doch frei. Die reisen an. Die wollen ein Fußballerlebnis haben. Und die werden erstmal behandelt wie Schwerverbrecher", sagte Wehrle. "Ich war dabei. Ich habe mich dann auch so gefühlt und gedacht: Wo bin ich hier eigentlich?" Fassungslos beschrieb er die Busankunft der Fans: "Beim Aussteigen haben sie erstmal einen Knüppel in den Rücken oder in den Nacken bekommen von der Polizei."Go-Ahead-Eagles-Direktor Jan Willem van Dop nahm die Sicherheitskräfte in Schutz. So seien unter anderem Busse mit Fans zurückgeschickt worden, die kein Ticket hatten. "Einige hatten Tickets, andere nicht. Und das Verhalten im Bus war so aggressiv, dass die Polizei schließlich eingriff", sagte er.Die Erfahrung, schon lange vor dem Anpfiff wieder zurückzureisen, ist für einige Fans nicht neu: Vor rund einem Jahr brachen viele VfB-Anhänger ihre Reise zum Spiel bei Roter Stern Belgrad an der serbischen Grenze ab. Auch damals kritisierte Wehrle den dortigen Einsatz von Sicherheitsorganen scharf.UEFA-Präsident Ceferin hatte sich eigentlich klar geäußertStädte, Provinzen oder Präfekturen scheinen sich immer häufiger nicht in der Lage zu sehen, internationale Partien ohne Einschränkungen der Bewegungsfreiheit von Fans oder sogar dem kompletten Verbot von Anhängern durchzuführen. "Wir haben 489 Tickets bekommen. Wenn man das nicht managen kann, da mache ich echt viele Fragezeichen", sagte Wehrle.Ähnlich hatte sich auch schon Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche nach dem jüngsten Spiel der Eintracht in Neapel geäußert. "Wenn du nicht in der Lage bist als Veranstalter oder als Club, ein Spiel stattfinden zu lassen, bei dem du Gästefans und Heimfans am Spiel teilnehmen lassen kannst, dann muss man ehrlicherweise sagen, dann dürfen sie an dem Wettbewerb nicht teilnehmen", sagte er.Einen Antrag auf Verlegung der brisanten Partie an einen neutralen Ort hatte die UEFA damals nach Angaben des Bundesligisten abgelehnt. Nachdem 2023 beim Duell der beiden Clubs in Italien schon keine Gäste-Tickets an Eintracht-Fans verkauft worden waren, hatte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin eigentlich im ZDF angekündigt: "Wir müssen sagen, wenn so etwas passiert, wird dort nicht gespielt."

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Formel 1: Trotz Vettels Rat: Hamilton frustriert und einsilbig

Lewis Hamilton ist schwer gefrustet im Ferrari. Einen Saison-Rückblick verweigert der kriselnde Superstar. Was wurde aus dem Ratschlag von Sebastian Vettel?Die Fallhöhe war von Anfang an riesig. Die erste Saison im berühmtesten aller Formel-1-Autos wurde für Lewis Hamilton aber zum Jahr des Leidens. Rückschläge in Dauerschleife, Enttäuschungen im Wochentakt. Sogar Zweifel am Können des siebenmaligen Weltmeisters.Und er selbst? Vom Hamilton der ersten Tage und Wochen bei der berühmten Scuderia Ferrari ist nicht mehr viel übrig geblieben. Präsentierte er sich bei seinen ersten Besuchen in Maranello und der ersten Ausfahrt in Fiorano noch strahlend und euphorisch, überwiegen längst Frust, Leere und Enttäuschung. Schlechter war Hamilton nie"Niemand hätte jemals erwartet, dass Lewis Hamilton in seiner ersten Saison bei Ferrari so große Schwierigkeiten haben würde", schrieb Italiens "Corriere della Sera" vor dem Großen Preis von Katar an diesem Wochenende. Zwei Grand Prix noch, dann hat der mittlerweile auch schon 40 Jahre alte Hamilton seine mit Abstand schlechteste Saison geschafft - und überstanden. Zurückblicken wollte er im Fahrerlager von Lusail partout nicht. "Mache ich nicht", entgegnete er auf die entsprechende Frage. Er schaue nur nach vorn. Nächster Versuch: Er könnte ja wenigstens ein bisschen erzählen, meinte der Interviewer. "Da gibt es nicht viel zu sagen. Die Ergebnisse sprechen für sich." In der Tat. Bei Ferrari nur noch ein Ein-Hit-Wunder?Kein Grand-Prix-Sieg, nicht mal ein Podestplatz. Einmal disqualifiziert, zweimal nichts in Ziel gekommen. Nur einmal sah es so aus, wie er, die Tifosi und Ferrari-Boss John Elkann sich das vorgestellt hatten: Beim Sieg im Sprintrennen von China - Hamiltons Ein-Hit-Wunder im Ferrari. Und das nach vorher 105 Grand-Prix-Siegen und 104 Pole Positionen. Titel Nummer acht scheint nach seiner Karriereabzweigung nach Maranello in weite Ferne gerückt zu sein. "Je länger es dauert, desto schwieriger wird es", kommentierte nun Sebastian Vettel (38) Hamiltons Situation und dessen Warten auf den 106. Sieg. Der Deutsche Formel-1-Rentner muss es wissen. Auch er konnte der roten Versuchung nicht widerstehen. Auch er scheiterte, nach seinen vier WM-Triumphen mit Red Bull die Scuderia zu weltmeisterlichem Ruhm zu führen. Wie auch schon Fernando Alonso. Der Spanier hatte 2005 die Ära von Michael Schumacher bei Ferrari beendet, 2006 erneut den Titel gewonnen. Kurioserweise sorgte Alonso durch das vergiftete Stallduell mit Hamilton 2007 im McLaren dafür, dass doch noch mal ein Ferrari-Fahrer ganz oben stand. Seit Kimi Räikkönens WM-Titel aber blieb die Sehnsucht nach der erneuten Krönung eines Ferrari-Piloten unerfüllt. Vettels Erklärungsversuch für Hamiltons Leidenszeit bei FerrariEin Niedergang wie bei Hamilton ist aber selbst in der Zeit beispiellos. "Ich fühle mich schrecklich, das war die schlimmste Saison, die ich jemals hatte", sagte er in Las Vegas. Nutzlos fühlte er sich auch schon, nicht mehr gut genug. So schlimm war es bei Vettel nie. Immerhin gelangen ihm 14 Siege, zweimal wurde er Vizeweltmeister - beide Male geschlagen von Hamilton im Mercedes. Er habe es geliebt bei Ferrari, er bereue den Schritt nicht, bekräftigte er nun im Formel-1-Podcast "Beyond the Grid" und suchte nach einer Erklärung für Hamiltons extreme Leidenszeit im Vergleich zu ihm. Als jemand mit Muttersprache Deutsch habe er schnell gelernt, sich sprachlich anpassen zu müssen, als er international im Rennsport unterwegs gewesen sei, erklärte Vettel. "Ich möchte auch nicht sagen, dass Lewis sich nicht angepasst hat oder britische Fahrer sich nicht anpassen müssen", meinte Vettel mit Blick auf die mehrheitlich in England beheimateten Rennställe und die Formel-1-Sprache Englisch. Es geht um mehr als Motoren und roten FarbeAber Ferrari in der Formel 1 ist einfach mehr als rote Rennwagen, als Zahlen, Fakten und Buchstaben. Es ist ein Mythos, der mit seiner italienischen Herkunft verbunden ist, voller Leidenschaft, voller Emotionen."Wenn du eine Sprache nicht sehr gut beherrschst, kommst du zwar zurecht, aber verstehst du dann wirklich die Menschen? Begreifst du die Kultur?", fragte Vettel, der es selbst bereut, sich nicht noch intensiver mit der Sprache auseinandergesetzt zu haben. Genau deswegen gab er Hamilton beim Wechsel einen Rat mit: "Lerne die Sprache, lerne sie wirklich, wirklich gut." Selbst auf Englisch kann und vor allem will Hamilton diese Saison aber kaum mehr in Worte fassen. 

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