Sie kennen das bestimmt: Jedes Unternehmen, egal welcher Branche, versucht sich möglichst viele Medaillen ans Revers zu heften. Haben Sie sich bei den vielen Auszeichnungen und Siegeln schon einmal die Frage gestellt, wie die „Best of“ zustandekommen? Es läge in der Natur der Sache, dass eine Nominierung mit anschließender Auszeichnung einem intensiven Prüfprozess durchlaufen ist. Nur ist das tatsächlich so?
Man darf wohl eher Zweifel hegen. Stellen Sie sich vor, ein Handwerker müsste einen Code-Review bei einem Software-Entwickler durchführen und danach beurteilen, ob die kryptischen Zeilen tatsächlich „The next big thing“ wären. Ein Blick hinter die Kulissen derjenigen, die vermeintlich nach harten Kriterien alles und jeden, vor allem objektiv unter die Lupe nehmen, zeigt dann doch ein etwas anderes Bild. Und es wirft die Frage auf, woher die Jury ihre Kompetenz erlangt hat.
Der Finanzsektor ist komplex. In Branchen, in denen sich einige Akteure grundlegend mit Transparenz etwas schwertun: Wie soll da ein fachkundiges und unabhängiges Urteil entstehen? Nominierungen und Preisverleihungen haben nicht selten eine monetäre Komponente und damit einhergehende Interessenskonflikte. Viel werthaltiger – aber deutlich seltener anzutreffen – sind Auszeichnungen, die auf Basis von Einschätzungen derjenigen sind, die es am besten wissen sollten: der Nutzer.
Wer sich von der Werthaltigkeit eines Awards überzeugen möchte, dem wäre mit auf dem Weg zu geben, sich zuerst das Geschäftsmodell derjenigen anschauen, die die Preise vergeben und sich dann die Frage stellen, ob und wenn ja, woher dieses Medium sein Know How bezieht, um wirklich eine Leistung beurteilen zu können.
Es ist zweifelsfrei: Werthaltig sind nur solche Auszeichnungen, denen eine objektive und faktenbasierende Beurteilung vorangestellt wurde. Das bedeutet auch, dass die Verifizierung durch Branchen-Insider begleitet wird, die weder direkt noch indirekt auf der Payroll des Preisverleihers stehen. Und wenn doch, sollte dieses offengelegt sein. Idealerweise herrscht sogar Transparenz darüber, ob bzw. was die Unternehmen dafür bezahlen müssen, um anschließend mit den Siegeln werben zu dürfen, denn längst nicht immer handelt es sich hierbei um eine Gratismitgift.
DDH führt 2023 das erste offizielle Sektor-Screening, welches sich über ein volles Kalenderjahr erstrecken wird. Ende des Jahres werden die Nominierungen festgestellt, die im Anschluss durch ein unabhängiges Jury-Votum prämiert werden.
Die Bewertungskriterien für das Branchenscreening werden frühzeitig bekannt gegeben und transparent offengelegt.